So ein Gerede!

SMALLTALK

 

Heute geht es um den Smalltalk. Und eigentlich könnte man meinen, dass ihn wirklich keiner mag! Ich habe zumindest noch niemanden getroffen, der gejubelt hat, wenn es um Smalltalk ging.

 

Dennoch brauchen wir ihn, denn er hat eine wichtige Funktion: Durch ihn checken wir uns gegenseitig ab, prüfen, ob wir eine Verbindung miteinander haben. Machen wir doch mal einen kleinen Exkurs: Beim Smalltalk reden wir übers Wetter, die Örtlichkeit, an der wir uns gerade befinden, bzw. die Veranstaltung, etc, den Gastgeber. Wir reden beim Smalltalk nicht über Politik, Religion und andere schwere Themen. Das war es auch schon! Ein paar Sätze, fertig. Dann geht es zum Nächsten. Während dieser kurzen Zeit bekommen wir ein Gespür dafür, ob wir uns sympathisch sind, oder nicht. Bedenken Sie, dass Sie Ihre guten Bekannten und Freunde höchstwahrscheinlich über den Smalltalk kennengelernt haben als über tiefgreifende Gespräche. Soweit, so gut, oder?

 

Nun gibt es ja aber das andere Problem, das viel größere: Wir sind an jemanden gelangt, dessen Publikum wir sind. Baut seine ungefragt Bühne vor uns auf und legt los, der arme Teufel. Bedient sich unserer Höflichkeit, weil sich sonst keiner findet. Kommt von Höckschen auf Stöckchen und beraubt uns unserer Freiheit. Und wir stehen dann da, überlegen uns, wie wir am schnellsten wieder weg kommen, möchten nicht unhöflich sein.. na ja , was soll ich sagen, der innere Prozess läuft bei vielen von ganz allein ab.

 

 

Und meine SAMSTAGSAUFGABE für Sie ist es, da wieder raus zu kommen. Sie müssen niemandem zuhören, dessen einziges Interesse an Ihnen es ist, dass Sie ihm zuhören. Wenn Sie merken, dass Sie an eine solche Person geraten sind, gehen Sie einfach dazwischen, denn eine Atempause macht er sowieso nicht, viel zu fatal! Nehmen Sie Ihre Hand, legen Sie sie ihm auf den Unterarm und sagen Sie 

- Entschuldigung, ich habe jemanden, gesehen, den ich begrüßen möchte

- Es ist sehr interessant, lassen Sie uns später weiter darüber unterhalten

- Sorry, das ist nicht so mein Thema, ich gehe mal weiter

Bei einem ganz schlimmen Zeitdieb legen Sie die Hand auf den Arm, nicken - und gehen weiter. 

Ja, ja, ich weiß, das klingt sehr drastisch. Es wirkt aber. Denn, eins ist auch klar, so ein Mensch kann Stunden reden. Fühlt sich dann toll, ach, was weiß ich. Ja, Sie merken, ich habe schon häufiger in so einer Situation gesteckt... Wenn Sie übrigens so einen Zeitdieb im Zug/Flugzeug treffen und Sie über eine lange Zeit nicht weg können: Einfach ignorieren. Es mag unhöflich klingen, aber drehen Sie es doch mal um: Unser Gesprächspartner bekommt doch mit, wenn wir nicht interessiert sind. Wenn wir keine Fragen stellen, noch nicht einmal mehr höflich nicken. Und respektiert er das? Nein! Diese Person macht immer weiter und hat dann eben selber Schuld. Und Sie? Genießen die Veranstaltung, machen solange Smalltalk, bis Sie die Person finden, mit der Sie über Gott und die Welt reden wollen!

Also: Gute Gespräche! Viel Spaß!

In meinen Trainings geht es tatsächlich viel über das Thema Smalltalk, weil er uns eben zu fremden Menschen, Geschäftspartnern, Kunden die Brücke baut. Wir üben - ganz konkret- den Blickkontakt und die Körperhaltung, die Themen und eben, wie man wieder raus kommt! Es gehört zum guten Auftreten einfach dazu und man sollte sich diese Chance einfach nicht vergeben.

 

 


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