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Wann beginnt Führung?

Immer dann, wenn jemand mit er eigenen Kraft nicht weiter kommt, wenn er mehr als die eigenen zwei Hände braucht und dafür jemanden einstellt, mit ins Boot holt, beginnt Führung. Führung ist ein internationaler Beeinflussungsprozess, bei dem eine Person versucht, eine andere Person zur Erfüllung gemeinsamer Aufgaben und Erreichung gemeinsamer Ziele zu veranlassen.

 

Es ist ein Geschäft auf Gegenseitigkeit: Ersterer schafft mehr, als er allein erreichen kann und weiterer bekommt einen sicheren Arbeitsplatz und hat damit die Planungssicherheit, seine Grundbedürfnisse zu sichern und darüber hinaus auch eigene Projekte anzuschieben.

Einer Führungskraft ist nicht immer bewusst, dass sie nicht einfach über ihre Mitarbeiter "herrscht", sondern sogar auf sie angewiesen ist, da sie ihre Aufgaben nicht allein bewältigen kann. Sollte das früher einmal so gewesen sein, so ist das seit vielen Jahren -zum Glück- vorbei.

 

Eine Führungskraft hat mehr zu tun, als sie alleine schaffen kann.

 

Meine Schwerpunkte als Business-Coach sind Kommunikation und individuelles Führen. Das Reiss Motivation Profile unterstützt mich beiLetzterem  als weltweit anerkanntes Instrument auf solide Weise. 

 

Wer andere erfolgreich führen will, muss zuerst sich selbst führen können:

 

Aus diesem Grund ist bei Coachings, indem es um Mitarbeiterführung geht, ersteinmal die Führungskraft selbst "dran". Ich halte ihr einen Spiegel vor, ich stelle (auch unbequeme) Fragen. Oft genug habe ich schon erlebt, dass eine Führungskraft relativ unreflektiert ist. Und immer wieder stelle ich fest, dass unglaublich viele Dogmen in deren Köpfen verankert sind, wie Führung denn sein sollte. Wie man selbst als Führungskraft sein sollte. Da es aber kein universelles Führungsinstrument gibt, weil Führung eben individuell ist, sowie der Mensch eben individuell ist, von dem Führung ausgeht. Wir entwickeln ein Führungsbewusstsein. Jeder kann führen.

 

Die Korrelation zwischen Mitarbeiterzufriedenheit und Führungsstil ist bei der individuellen Ansprache am größten. Verständlich, oder? Individualisiertes Führen ist auf der Berücksichtigung von individuellen Bedürfnissen und Motiven relativ leicht erlern- und umsetzbar.

 

Das Reiss Motivation Profile bringt Klarheit und Struktur in den Führungsprozess, in den Umgang mit anderen Menschen. Es muss nicht mehr blind umhergetappt werden, sondern es ist damit möglich, denn Mitarbeiter, den Menschen dort abholen, wo er gerade steht. 

Natürlich ist es möglich, dass man erkennt, dass dieser Mitarbeiter unter Umständen gar nicht in die Struktur des Unternehmens passt. Aber auch das ist, aus meiner Sicht, ein Gewinn. Für beide Seiten. 

 

Menschen möchten in der heutigen Zeit mehr denn je gesehen werden. Es geht nicht darum, sich zum Sklaven eines Mitarbeiters zu machen. Nach wie vor geht es darum, dass die unternehmerischen Ziele erreicht werden. Aber, Hand aufs Herz, am besten geht dies doch, wenn der Mitarbeiter mit im Boot sitzt, man gemeinsam an einem Strang zieht. Wenn man gemeinsam im Fokus unterwegs ist. 

 

Wie geht so ein Reiss Motivation Profile überhaupt? 

Professor Steven Reiss erstellte Mitte der 90er Jahre eine Liste mit 328 Werten, die er nach einer großangelegeten Umfrage durch Faktorenanalyse auf die 16 wichtigsten Motive reduzierte. Anschließend entwickelte er mit vielen tausend weiteren Befragten verschiedenster Nationalitäten den 128 Fragen umfassenden Fragebogen, mit dem jede individuelle Motivstruktur, das heißt jedes individuelle Reiss Profile, erstellt wird.

 

Die Theorie der 16 Lebensmotive ist eine der wenigen Persönlichkeitstheorien, die testtheoretisch vollständig theoretisch überprüft wurde. Die Testtheorie untersucht vor allem die Gütekriterien Validität und Reliabilität. Die Validität gibt an, ob der Test das Persönlichkeitsmerkmal misst, was er zu messen vorgibt. Es wurden für alle 16 Skalen des Reiss Profiles hohe Validitätswerte ermittelt. Die Reliabilität gibt an, wie genau das Instrument misst. Kriterien hierfür sind beispielsweise die 4-wöchige Test-Retest-Reliabilität sowie die interne Konsistenz der Fragen, also inwiefern die Probanden Fragen zu ein und demselben Motiv ähnlich beantworten. Die Test-Retest-Reliabilität des Instruments liegt im Durchschnitt bei 0,83, die durchschnittlich interne Konsistenz bei 0,83. Mit diesen hohen Regiabilitäts- und Validitätswerten hebt sich das Reiss Profile deutlich von anderen gängigen Instrumenten ab.

 

Zudem zeichnet sich das Instrument durch eine geringe soziale Erwünschtheit aus. Diese bezeichnet die Tendenz von Probanden, falsche Antworten zu geben, um einen positiven Eindruck zu vermitteln. Dieses nonkonforme Verhalten tritt beim Reiss Profile in etwa 3% aller Fälle und damit äußerst selten auf.

 

Es hat sich als durchaus sinnvoll erwiesen, solch ein Reiss Profile erstellen zu lassen. Denn viele unserer eigenen Motive sind uns gar nicht bewusst; sie sind verdeckt durch Glaubenssätze, Erziehung und dem Handeln, dass wir bislang an den Tag gelegt haben.

Sehr oft habe ich in den Auswertungsgesprächen Menschen vor mir sitzen, die den ein oder anderen Aha-Effekt erleben. Auch werden innere Kämpfe, innere Zerrissenheit dadurch erst sichtbar. Es entsteht Bewusstheit für sich selbst. das eigene Handeln wird vorhersehbar. Der erste Schritt, das eigene Führungsverhalten zu erkennen und zu nutzen.