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Das Reiss Motivation Profile im Vergleich zu anderen Persönlichkeitsanalysen

Während uns Typologien und Verhhaltenspräferenz-Modelle wie Insights Discovery, DISG oder MBTI Klarheit über unsere Verhaltenspräferenz geben, geht das Reiss Profile tiefer an den Persönlichkeitskern heran und zeigt die Gründe für unser Verhalten auf.

Frauke Ion und Markus Brand erklären das in ihrem Buch "Motivorientiertes Führen" (absolut lesenswert, wenn man sich näher mit dem RMP befassen möchte !!) anhand des "Zwiebelschalen-Modells":

Im Kern befinden sich unsere 16 Lebensmotive. Daraus entwickeln sich unsere Glaubenssätze, das ist die nächste Schicht. In der nächsten Schicht befindet sich unsere Wahrnehmung, bedingt durch unsere Glaubenssätze und unserer Erfahrung im bisherigen Leben. Dazu kommen (nächste Schicht) unsere Fähigkeiten, unser Können; das, was wir erlernt haben. In der äußersten Schicht befindet sich nun unser Verhalten, das Ergebnis all der darunter liegenden Schichten.

Die Schichten beeinflussen sich von innen nach außen.

Beispiel Glaubenssatz: "Besser gemeinsam statt einsam" würde jemand sagen, der ein hoch ausgeprägtes Beziehungsmotiv hat und damit gern unter Leuten ist. Menschen mit einem geringen Beziehungsmotiv dagegen würden den Glaubenssatz bilden: "Ich bin mir selbst genug." Er wird demnach Parties und Gesellschaften eher meiden, wenn er dies frei entscheiden kann.

Nehmen wir das Beispiel des Geldverdienens (Verhalten):

Hier können ganz unterschiedliche Motive bedient werden: Einmal das nach einem hoch ausgeprägtes Status-Motiv. Andere wieder möchten damit ihre Unabhängigkeit sicherstellen und andere wiederum das Motiv nach emotionaler Ruhe. 

Geld ist also kein Selbstzweck, sondern ein Mittel zum Zweck. Das Mittel zum Zweck zur Befriedigung eines oder mehrerer unserer Motive.

 

Den Zustand der Befriedigung der eigenen Lebensmotive nennen wir "Werteglück". Es kann tiefliegende Emotionen hervorrufen, zum Beispiel das Gefühl "eins mit sich selbst zu sein" (herrlich, oder?). Davon zu unterscheiden ist das Wohlfühlglück, das eher die "kleinen Glücksmomente" im Leben bestimmt - also das Glück, das wir eher im Außen finden: Faulenzen, einen schönen Film gucken, die Sonne genießen.

 

Wenn wir uns dauerhaft in Situationen befinden, die nicht unseren Lebensmotiven entsprechen, stellt sich nachhaltige Frustration ein.

Oft wissen wir tatsächlich nicht um unsere Lebensmotive; sie sind vergraben unter unserer Erziehung, im Überangepasstsein. Wir haben uns an unser Leben gewöhnt , denken, es muss wohl so sein, hören mal links, mal rechts und sehen, dass es da auch nicht unbedingt besser ist.

 

Es lohnt sich aber, sich an die Ausgrabung zu machen. Ich sage nur: "Werteglück"... Das RMP bietet eine sehr gute Basis, sich selbst auf die Schliche zu kommen.