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Rrrrraus damit, die Erste

 

Sagen Sie immer, was Sie sagen wollen? 
Jeder hat so seine eigenen Schwierigkeiten, bestimmte Dinge über die Lippen zu bringen. Bei dem einen ist es Kritik, bei dem anderen sind es nette Worte. 
Und bei beiden ist es dieselbe innerliche Hürde, die es zu überwinden gilt.
Kritik zu üben ist immer wieder Hauptbestandteil meiner Führungskräfte-Coachings und Workshops. Darüber habe ich schon sehr oft auf dieser Seite geschrieben. 
Heute sind wir mal bei den netten Worten, hier in der

SAMSTAGSAUFGABE.

Komplimente, Liebeserklärungen, Bedürfnisse, Lob.

Fangen wir mal mit Komplimenten an. Das ist oft Thema in meinen Personal-Coachings. "Ich kann doch nicht einfach sagen, dass sie ein schönes Kleid (Frisur, nettes Lachen, schlau..etc.) anhat...." Doch, das können Sie. Und es macht sofort eine schöne Stimmung. Jeder freut sich über ein Kompliment, auch wenn er/sie es nicht unbedingt zeigt. Wenn es ernst gemeint ist, wohlgemerkt. 
Probieren Sie es mal aus. Ganz in Ihren Möglichkeiten. 
Oder nehmen wir Liebeserklärungen. Wissen die Menschen, die Sie gern haben, dass Sie sie gern haben? 
Ich wundere mich immer wieder, dass das vielen Menschen so schwer fällt. Das hat oft mit der eigenen Erziehung zu tun. An dieser Stelle sei bemerkt, wievielen Kindern von ihre Eltern nie gesagt wurde, dass sie sie lieb haben. Auch in der heutigen Zeit nicht. Und wie sollten diese es dann je gelernt haben, Liebesbekundungen weiter zu geben? Es fehlt ihnen schlicht und ergreifend die Praxis. Denn wenn man jemandem sagt, dass man ihn gern hat, dann zeigt man sich und das stösst nicht unbedingt auf Erwiderung. Das kann ja auch ganz peinlich werden..? Finde ich nicht. Auch hier gilt wieder die Voraussetzung: Wenn ich jemandem sage, dass ich ihn gern habe mit der Absicht, dasselbe von dieser Person an mich gerichtet zu hören, dann wird es schwierig. Wenn ich es aber sage, weil ich es sagen will, ganz ohne Erwartungen, dann kann das sehr erleichternd für einen selbst sein.
Warum? Weil es dann raus ist. Sie tragen es nicht länger mit sich herum. Es bereitet den Boden dafür, in eine andere Interaktion zu treten. Stellen Sie sich vor, da sind zwei Menschen, die sich mögen und trauen sich beide nicht, sich das gegenseitig zu sagen. Aus Scham oder aus Angst vor Verletzung. Aus der Literatur sind solche Beispiele hinreichend bekannt. Welch ein Drama. Welch eine vergebene Chance. Auch für einen selbst. Denn, wenn wir wissen, woran wir sind, auch im negativen, können wir weiter gehen. Wir können die Hoffnung begraben. Uns unserem Schmerz widmen und heilen. Im positiven ist es ein Anfang. Man betritt ein neues Level. Man lernt sich kennen und schaut, was passiert. 
Also, wie jetzt? Einfach dem Schwarm um die Ohren hauen, was man für ihn (sie) empfindet? So wie eine Dampfwalze?
Nein. bereiten Sie die Person vor. Genau, wie im Kritikgespräch auch. Fangen Sie mit Aufmerksamkeit an. Mit 
-ernstgemeinten!- Komplimenten. Mit einem Lob. Und wenn Sie sich immer noch nicht sicher sind (man ist ja doch so ein wenig verblendet, wenn man verliebt ist), sagen Sie so etwas wie: "Du, ich muss dir was sagen. Es ist wichtig für mich und du brauchst darauf auch nichts zu erwidern. Aber ich möchte, dass du es weißt." Und dann sprechen Sie ruhig von Ihren positiven Gefühlen. Alternativ können Sie dies auch schreiben. Für beides gilt: Seien Sie behutsam, überfallen Sie die Person nicht. Gerade soviel, dass Sie sagen, was Sie sagen wollen und sicher sein können, dass Sie auch verstanden werden. Und dann ist es gut. Genauso, wie in den Kritik-Gesprächen auch. Entweder geht es dann weiter, oder eben nicht. Für beide ist die Situation dann klar. 
Denken Sie daran, Sie können immer nur Ihr eigenes Spielfeld bespielen. 
Mit Bedürfnissen ist es dasselbe. Sagen Sie, was Sie sich wünschen? Denen, denen es leicht fällt: Gut so. Weiter so.
Und denen, denen es schwer fällt... Tun Sie es trotzdem. Fangen Sie klein an. Halten Sie es aus, wenn das Bedürfnis nicht verstanden wird. Bleiben Sie dabei. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass das schwierig sein kann. Auch das hat oft mit Erziehung zu tun, besonders bei Frauen. Denn man kann mit Bedürfnissen auch mal unbequem sein. Wie gesagt, tun Sie es trotzdem. Sich für sich und seine Bedürfnisse einzusetzen, steigert das Selbstwertgefühl. Es lohnt sich. Also: Raus damit!

Jetzt haben wir noch das Lob. Loben Sie klar und deutlich. Verpacken Sie Lob nicht in versteckte Kritik.
Ja, genau. Beleibt ist: " Das hast du gut gemacht. Warum nicht gleich so!" Autsch, oder? Leider die Regel und nicht die Ausnahme. Also: Lob ODER Tadel.

Also, heute schon eine Liebeserklärung, ein Kompliment gemacht? Ein Lob gegeben? Ein Bedürfnis mitgeteilt?
Raus damit!

Ich wünsche Ihnen ein schönes Wochenende!

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