Ha! Wenn Sie jetzt denken, dass Sie hier von mir an dieser Stelle eine Anleitung finden, den richtigen Partner zu finden, dann sind Sie aber schief gewickelt.
Nö.
Dies ist eine vereinfachte Anwendung für Sie selbst, Mrs. oder Mr. Right zu sein.
Das ist doch mal cool, oder?
Es ist dieses Ding mit der Selbstliebe. Sie wissen schon.
"Liebe deinen Nächsten wie dich selbst". So steht es in der Bibel. Und wird so leicht mißverstanden. Weil nämlich die meisten denken: Erst den anderen lieben, dann mich.
Nein, nein. Es ist genau anders herum: Nur wer sich selbst liebt, ist überhaupt in der Lage, jemand anderen zu lieben. Das ist die Botschaft.
Aber ich schweife ab.
Ich steige mal etwas tiefer ein, in einen anderen Irrtum.
Jemand anderes soll uns doch bitte so lieben, wie wir sind. Hunderte Male habe ich das gehört. Wir schicken diese Botschaft in die Welt... an irgend jemanden, auf dem weißen Pferd (oder so) der uns diese Last, uns selbst lieben zu müssen, doch bitte, bitte abnimmt. An dieser Stelle frage ich mich immer, was Männer für ein Wunschbild von einer Frau im Kopf haben..? Nein, doch nicht. Ich glaube, ich habe da eine Ahnung. (Unter Umständen an die Männer: Sorry!)
Nun denn. Weiter im Text.
Es ist so ein Irrglaube, dass es mit der Selbstliebe das auf sich hat, das man alles, alles lieben muss, was man macht, denkt und fühlt. Anmerkung: Glauben Sie sich nicht alles, was Sie denken.
Und weil das -eigentlich- ja gar nicht möglich ist, verlagern wir das so wahnsinnig gern auf eine andere Person.
Das ist ziemlich klug von uns, denn wer will schon gern an sich selbst scheitern. Soll das doch jemand anders tun. Den können wir dann so herrlich dafür anklagen, für das, was uns selbst nicht
gelingt.
Also. Sich selbst zu lieben bedeutet, sich ein guter Ratgeber zu sein. Rein praktisch: Gehen Sie in die Meta-Ebene. Schauen Sie sich bei Ihrem Handeln zu. Finden Sie das gut? Sind Sie damit
einverstanden? Oder doch lieber anders? Gehen Sie alle Möglichkeiten durch. Eine weitere Idee:
Stellen Sie sich vor, Sie beraten jemanden, den Sie sehr mögen. Würden Sie ihm das Verhalten, dass sie gerade beabsichtigt zu verwenden, wirklich empfehlen?
Noch ein Gedanke: Stellen Sie sich vor, Sie erziehen ein Kind.
Stellen Sie sich vor, Sie selbst sind dieses Kind. Na?
Woran wir sehr, sehr gut merken, dass wir uns gerade nicht gut tun, uns in der so viel besagten Inneren-Kind-Position befinden, ist Trotz. Sobald sich Trotz bemerkbar macht, sind Sie nicht erwachsen. Genau aufpassen, was Sie sich selber raten, wenn Sie Trotz spüren. Nach einem Trotzverhalten, mit allem was verbal dazu gehört, landen wir meistens in der furchtbaren Scham-Ecke. Ersparen Sie sich beides.
Wie hätten Sie's denn gern?
Ein schöner, positiver Ansatz. Sie sind die Regisseurin/ der Regisseur Ihres eigenen Lebens. Oh ja, das ist einer meiner ABSOLUTEN Lieblingssätze.
Und ich meine das ernst: Was finden Sie toll? Wie möchten Sie sein? Stellen Sie Ihr Ich auf eine Bühne und betrachten Sie es von allen Seiten: Modellieren Sie. Fügen Sie hinzu, was Ihnen gefällt, und -bitte- lassen Sie sein, was Ihnen nicht gefällt.
Sowenig wie die Liebe ist die Selbstliebe ein Freifahrtschein.
Begegnen Sie sich selbst auf Augenhöhe.
Seien Sie so gut zu sich, wie Sie es zu jemandem sein sollten, den Sie sehr wertschätzen und mit dem Sie eh Ihr ganzes Leben verbringen müssen.
Erfinden Sie sich neu, wenn es sein muss. Seien Sie großzügig mit sich. Genauso, wie wir unsere Lieblingsmenschen nicht jeden Tag gleich lieben, so werden auch wir uns selbst mal mehr, mal weniger lieben/mögen/akzeptieren.
Das ist normal. Und kein Hindernis. Und keine Ausrede...
Also, werden Sie endlich, endlich Mrs. oder Mr. Right!
Ach ja: Fangen Sie HEUTE an!
Übrigens: Dieses hier ist die SAMSTAGSAUFGABE, Ihre wöchentliche Möglichkeit zum persönlichen Wachstum.
Los geht's! Und viiiiil Spaß!